Titel der Ausgabe 
soziologiemagazin 3 (2010), 1
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Zwischen Wahnsinn und Normalität – oder: der ganz normale Wahnsinn

Erschienen
Opladen u.a. 2010: Barbara Budrich Verlag
Erscheint 
halbjährlich April/Oktober
Anzahl Seiten
S. 78
Preis
€ 4,50

 

Kontakt

Institution
soziologiemagazin
Land
Deutschland
c/o
Benjamin Köhler <benjamin.koehler@soziologiemagazin.de> <redaktion@soziologiemagazin.de> <vorstand@soziologiemagazin.de>
Von
Köhler, Benjamin

Mit dem Thema „Zwischen Wahnsinn und Normalität – oder: der ganz normale Wahnsinn“ melden wir uns – wie man auf den ersten Blick meinen könnte – auf eine inhaltlich etwas exzentrische Weise wieder zurück. Und auch die Umstände bei der Produktion dieser Ausgabe ließen sich mit dem „ganz normalen Wahnsinn“ der Bedingungen, denen so ein studentisches Projekt wie das SSM ausgesetzt ist, recht treffend umschreiben.

Dass die Medienlandschaft nicht nur, aber eben auch im Wissenschaftsbetrieb im Wandel begriffen ist, stellt sicherlich einen dieser gravierenden Umstände dar. So erscheint das Studentische Soziologiemagazin mit der neuesten Ausgabe erstmals als reines E-Journal, mit allen Möglichkeiten und Risiken, Hoffnungen und Erwartungen, die solch ein Mediumbietet und erweckt. Da war es nur konsequent, auch unsere Homepage zu einem interaktiven Blog weiterzuentwickeln. Endlich können die im Magazin erscheinenden Artikel, Rezensionen, Berichte und Interviews online kommentiert werden – und natürlich auch die regelmäßigen Blog-Beiträge unserer Redakteur_innen. Damit wollen wir dem studentischen Gedankenaustausch in der Soziologie und den Sozialwissenschaften ein neues Forum zur Verfügung stellen, das vielleicht sogar das Potenzial bereithält, transhierarchische Diskurse anzustoßen. Es ist nun an euch, liebe Leser_innen, diese Plattform mit Leben zu füllen.

Einige Anregungen zur Diskussion bieten die Artikel der neuen Ausgabe allemal: In seinem „Manifest für den Wahn-Sinn“, das essayistisch ins Heft-Thema einleitet, knüpft Nicolas Schrode an ein Foucaultsches Verständnis von Wahnsinn als sozialem Konstrukt durch Praktiken der Macht an und plädiert schließlich dafür, sich dem Wahn als Quelle für Innovationen zu öffnen. Max Czollek schreibt sich mit dem Beitrag „Zerbrochene Spiegel“ in den Identitätsdiskurs der Queer Theory ein. Unter dem Rückgriff auf psychoanalytische und sprachtheoretische Ansätze macht er deutlich, warum die Annahme und Perpetuierung eines instrumentellen Verhältnisses von wissenschaftlichem Arbeiten und Sprache in die Irre führt; einen möglichen Ausweg skizziert er als „wissenschaftliche Poetologie“. Der dritte Artikel „Die Kritik der ‚Anormalen‘“ widmet sich dem so wichtigen Forschungsfeld der Disability Studies: Darin greift Benjamin Lipp in einer punktuellen Meta-Kritik eine Studie über Normalisierungspraktiken und -dispositive bezüglich der „Contergan“- Geschädigten auf, in der wissenschaftliche Diskurse mit biographischen Erfahrungen Betroffener kontrastiert werden.

Darüber hinaus finden sich in der Rubrik „Teilnehmende Beobachtungen“ insgesamt vier aktuelle Rezensionen zum thematischen „Dauerbrenner“ der Europa-Soziologie, zur neuesten Publikation Judith Butlers und einer soziologischen Kapitalismus-Analyse. Für den Blick über den Tellerrand sorgen zwei Interviews über die Entwicklungen der Soziologie in Skandinavien und Südafrika. Besondere Aufmerksamkeit verdient außerdem Florian Naumanns soziologischer Rückblick auf die Studierendenproteste im vergangenen Jahr.

Unseren aktuellen Call4Papers stellen wir auf der letzten Seite vor: Unter dem Thema „FreiRäume“ können bis zum 10.01.2011 wieder Artikel, Rezensionen und Berichte eingesandt werden. Es wird erstmals auch eine „freie“ Rubrik geben, in der wir thematisch unabhängige Artikelvorschläge veröffentlichen.

Davon unabhängig laden wir dazu ein, jeder Zeit über redaktion@soziologiemagazin.de, den Blog, Twitter oder unsere Facebook- und studi- VZ-Profile in Kontakt mit uns zu treten. Über Anregungen und Kritik freuen wir uns ebenso sehr, wie über neue Gesichter in der Redaktion, Unterstützung in Form von Spenden oder Fördermitgliedschaften beim tragenden soziologie- magazin e.V.

All unseren Leser_innen wünschen wir im Namen der Redaktion und des Vereins nun aber eine anregende Lektüre.

Herzlichst,
René Wolfsteller & Benjamin Köhler

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Der Inhalt der Ausgabe 3 “Zwischen Wahnsinn und Normalität – oder: der ganz normale Wahnsinn”:

S. 2–4: Editorial und Vorwort

S. 5: Inhaltsverzeichnis

S. 71: Impressum und Redaktion

Artikel:

S. 7–13: Manifest für den Wahn-Sinn – Von Nicolas Schrode

S. 15–22: Zerbrochene Spiegel – Von Max Czollek

S. 24–32: Die Kritik der „Anormalen“. Eine Standortbestimmung – Von Benjamin Lipp

S. 34–38: Auf der Suche nach dem lebenswerten Leben – Von Vera Deppe

S. 39–42: Soziologische Kapitalismus-Analyse im Trialog – Von Martin Seeliger

S. 43–46: „Ach, Europa“? – Mythen der europäischen Integration – Von Tabea Braun

S. 47–49: Ist die Türkey „europäisch“ ? Eine exklusive Debatte – Von Gina Rosa Wollinger

S. 59–63: Fliegende Funken, kalte Duschen. Ein Jahr nach dem „Unibrand“ – Von Florian Naumann

Teilnehmende Beobachtungen:

S. 50–54: Interview mit Professor Ari Sitas – Durchgeführt von Tobias Goecke

S. 56–58: Scandinavian Sociology in Context. Interview with PD Dr. Partik Aspers – Durchgeführt von Alexander Dobeson

Das gesamte eJournal zum Download als PDF:
<http://soziologieblog.hypotheses.org/heft-3-zwischen-wahnsinn-und-normalitat-2>

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